Sunday, 14 May 2006

7. Mai 2006 – Es hat doch noch geklappt

 

Am Freitag hatte Heiko den letzten Abend in Vancouver. Wir trafen uns mit zusammen mit Andrea, einer anderen deutschen Studentin aus unserer Schule, in Downtown um ein paar Bierchen zutrinken. Weil wir alle ziemlich Müde waren blieben wir aber nicht lange.

 

Am Samstag hatte es dann doch noch geklappt mit dem Hockeyspiel. Um 19.00 hiess es: Vancouver Giants vs. Moose Jaw Warriors. Zusammen mit Soo (einer Koreanerin aus meiner Schule) ging ich zum Spiel. Sie ist seit zwei Monaten hier und war noch nie an einem Abend fort. Das schreit ja förmlich nach internationaler Entwicklungshilfe. Sie sah noch nie in Leben ein Hockeymatch. Es schien ihr jedenfalls zugefallen. Ich amüsierte mich prächtig. Das ganze Spiel durch hörte ich hinter mir ständig typische asiatische Geräusche wie z.B. ohhhh, ahhhh, uhhhh usw. Einwenig erstaunt war ich, als sie mich fragte ob man hier auch Bier trinken könne. In der ersten Pause ging ich dann zwei Bier holen. Als ich sie später nach ihrem alter fragte, war ich schon das zweite Mal erstaunt. Ich habe sie ca. 21 oder vielleicht 22 Jahre alt geschätzt. Es stellte sich heraus, dass sie aber bloss 3 Monate jünger als ich ist. In der zweiten Pause war sie nicht mehr da, als ich mich umdrehte. Ich hatte keine Ahnung wohin sie gegangen ist. Während ich das Pausenprogramm genoss, sah ich auf einmal etwas auf mich zu zufliegen kommen. Geistes gegenwärtig fing ich es auf. Unten am Spielfeldrand, schossen sie mit einer Kanone T-Shirts in Menge. Ich war verblüfft, dass ausgerechnet ich eins bekam, da doch ca. 14000 andere Zuschauer da waren. Das T-Shirt wird wahrscheinlich aber als Putzlumpen enden. Es ist ein türkisblaues Shirt mit einem kleinem Aufdruck einer lokalen Zeitung. Also nicht eins, dass mich ein lebenlang an meinen Aufenthalt hier in Vancouver erinnern wird. Soo war in Zwischenzeit wieder aufgetaucht. Sie hatte etwas Hunger und ging uns Hot Dogs holen. Das Spiel war sehr schnell, spannend und hart. Ich sah jede menge geile Checks wie man in der Schweiz nur selten sieht. Die Vancouver Giants hatten das Spiel 7:5 gegen die Moos Jaw Warriors gewonnen und hatten einen kleinen Fan mehr. Nach dem Spiel hatte ich noch mit Mirj abgemacht. Ich fragte Soo ob sie auch noch auf einen Schlummertrunk nach Downtown käme. Da Sie das erste mal fort war, rechnete ich eigentlich mit einem nein. Jetzt hatte sie mich schon wieder erstaunt. Wir gingen nachdem wir Mirj in der Stadt getroffen hatten noch auf ein Bier ins Roxy Pub.

 

Eigenlicht wollte ich am Sonntag mit Mirjam nach Whistler. Das fiel aber jedoch wegen schlechten Wetter ins Wasser. Wir entschieden uns für das Schlechtwetterprogramm Imax. Das Imax-Kino ist etwa dasselbe wie das in Luzern. Wir schauten uns Deep Sea in 3D an. Es war ein wirklich sehr interessanter  und beeindruckender Film über Korallenriffe, ihre Bewohner und deren natürlichen Feinde.

 

Mirj und ich mit riesen 3D-Brillen vor dem Imax

 

 

Nach einem Sturbucks Aufenthalt am späten Nachmittag, ging ich dann wieder nachhause. Denn ich hatte ja noch die Hausaufgaben zuerledigen.

Sunday, 14 May 2006 21:50:44 (W. Europe Standard Time, UTC+01:00)

30. April 2006 - Mein erstes Weekend in Vancouver

 

Nach dem ich am Freitag zusammen mit Heiko, einem deutschen Student aus meiner Schule, das Nachtleben in Vancity teste, wollte ich am Samstagabend an ein Hockeyspiel der Vancouver Giants. Da ich aber bereits am Mittwoch das Ticket für den Samstag kaufte und es das fünfte Spiel dieser Playoff Serie gewesen wäre, aber die Giants bereits am Donnerstag das vierte Spiel gewonnen haben und sich somit für die nächste Runde qualifiziert haben, fiel das Spiel am Samstagabend aus. Ich wusste natürlich von allem nichts, und ging zum Pacific Coloseum. Ich wunderte mich, wieso dass da niemand war. Auf dem Ticket stand 19.00 Uhr und es war bereits 18.45 Uhr. Ich dachte dann, evtl. ist das die Zeit der Türöffnung. Aber nach 15 Minuten war ich immer noch alleine. Kurz darauf kamen ein paar andere ESL-Studenten aus Südamerika und Europa. Nach einer weile kam dann ein Angestellter der Eishalle heraus und erklärte uns, dass heute gar kein Spiel sei, weil die Giants eben vier Spiele in Serie gewonnen hätten. Super, dann machte ich mich halt wieder auf den Weg nach Downtown um erneut in den Ausgang zugehen…

 

Nach dem ich am Morgen ausgeschlafen, war ich heute zusammen mit Anna und Mirj  in North Vancouver im Lynn Valley Park. Dort hat es eine der mehreren bekannten Hängebrücken in Vancouver. Die Brücke führt über einen tosenden Bergfluss der sehr geeignet für canyoning sein soll.

 

 

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Lynn Valley suspention Bridge

 

 

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Mirj und Anna

 

 

Als wir auf dem Rückweg waren, und zur Bushaltestelle liefen, hörten wir ein komisches gebimmel. Nach einiger Zeit kam dann ein Eiswagen wie aus den Hollywood Filmen um die Ecke. Diese Gelegenheit konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Als er uns dann erklärt hatte was, und was er nicht an Board hätte, merkte er, dass wir nicht aus Kanada sind und fragte uns woher wir kommen. Er hatte freude als wir ihm sagten, dass wir Schweizer sind und meinte sein bester Freund hier in Vancouver sei ein Schweizer der ausgewandert ist. Während dem Gespräch kamen dann mehrere Kinder dazu. Er „erzählte“ uns, welche Fluchwörter er durch seinen Freund gelehrt hatte. Dann fing er mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht an die Kinder auf Deutsch zu beschimpfen: „fick dich, Arschloch, usw…“ Wir waren geschockt. Sie würden es ja sowieso nicht verstehen meinte er. Weil es fast schon zu böse war, mussten wir doch lachen. Der Typ hatte ganz bestimmt eins an der Waffel…

 

 

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Der Eiswagen ohne Verkäufer (er wollte nicht mit auf das Foto)

Sunday, 14 May 2006 21:50:03 (W. Europe Standard Time, UTC+01:00)

24. April 2006 - Meiner erster Tag in der Schule

 

Es war morgens um 4.00 Uhr als ich immer noch vom Jetlag gekennzeichnet erwachte. Was macht man zu dieser Zeit in einem Haus, indem man sich noch nicht wirklich zuhause fühlt? Man dreht sich um und versucht weiterzuschlafen. Es funktionierte aber nicht wirklich. Um 6.45 Uhr stand ich dann nun endlich richtig auf um zu duschen und zu frühstücken.

 

Nach dem Frühstück machte ich mich dann auf den Weg. Als der Bus an der Haltestelle ankam, traute ich meinen Augen nicht. Ich glaube ich habe noch nie so viele Menschen in einem Bus gesehen. Jedenfalls hatten ein paar andere und ich auch noch Platz. An der Terminal Avenue stieg ich auf den Skytrain um. Da warteten mehrere Dutzend Menschen auf denselben kleinen „Zug“. Nach kurzem Warten, quetschten sich dann fast alle in den Skytrain hinein.

 

„Next station – Burrard“, war das Zeichen um den Zug zu verlassen. Ich drängte mich durch die Menge und verliess die Bahn. Nach ca. 15 Minuten quer durch Downtown, war ich dann bei meiner Schule angekommen. Mit leicht nervösem Gefühl im Magen betrete ich den zweiten Stock im Gebäude und meldete mich am Empfang. Eine Koreanerin (evtl. ist es auch eine Japanerin, ich werde es bestimmt noch herausfinden) begrüsste mich, drückte mir einen Ordner in die Finger und begleitete mich in einen Raum wo viele andere ebenfalls warteten. Als ich mich einwenig umsah, bemerkte ich, dass bloss zwei andere, nicht asiatische Personen im Raum waren. Nach kurzer Zeit trat Grant (der Boss der Schule) in den Raum und begrüsste uns nochmals. Nach kurzer Vorstellung absolvierten wir den Einstufungstest und das Interview. Nach dem alles getan war, führten er uns in der Schule herum und erklärte uns den Ablauf des normal Schulbetriebes. Nun war es schon 11.00 Uhr und wir durften unseren Freien Nachmittag geniessen. Da meine Schule bloss 5 min vom Strand entfernt ist, beschloss ich meinen Lunch am Sunset Beach zu verspachteln.

 

 

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Sunset Beach mit Burarrd Bridge

 

 

Später mache ich mich dann auf den Weg um Mirjam bei der Bibliothek zu treffen. Da soll der “Schweizertreff” nach der Schule sein. Wir machten uns dann auf den Weg um Gastown zu erkunden. Gastown Ist wirklich ein spezieller Stadtteil. Manche dieser „steinalten Häuser“ sind sehr gut erhalten und sehen wirklich schön aus. Manche sehen aber leider auch ziemlich Heruntergekommen aus. Wirklich Schade…

 

Nach dem Nachtessen zusammen mit meiner Homestay Family, wollte mich kurz hinlegen. Als ich erwachte war schon wieder 23.45 Uhr, und somit war der Tag gelaufen.

Sunday, 14 May 2006 21:48:53 (W. Europe Standard Time, UTC+01:00)

23. April 2006 – Mein erster Tag in Vancity

 

Nach ca. 12 Stunden im „Komma“ erwachte ich mit einem halbsteifen Genick und etwas Kopfschmerzen, die dann aber wieder glücklicherweise nach dem Frühstück verschwunden sind. Ich weiss nicht, wenn ich das letzte Mal so richtig Frühstück gegessen habe. Muss wohl schon ein paar Monate her sein. Ich liess es mir schmecken, während dem ich mich über die riesengrossen Packungen der Lebensmittel amüsierte. Die Butter ist eine 5kg Dose und der Creamchees-Kübel muss wohl so um die ca. 2kg beinhalten. Alles ist hier halt einwenig grösser als bei uns zuhause, was ich ja aber schon von Miami her kenne.

 

Brenda zeigte mir nochmals das Haus beim Tageslicht, und erklärte mir wie hier „die Karre läuft“ und dass ich mich einfach bedienen solle usw. Wirklich eine nette Familie.

 

Anschliessend musste ich mit Griffin Krieg der Sterne auf dem Game Cube spielen. Das war meine erste Herausforderung. Ich drückte wie Wild auf dem Kästchen herum, was aber nichts nützte. Nach 20 Minuten gab ich mich geschlagen. Es ist schon einwenig deprimierend, gegen einen 8 jährigen immer zu verlieren.

 

Am Nachmittag machte ich mit Mirjam ab. Mirjam ist eine Kollegin aus der Schweiz, die in Ebertswil ZH wohnt und zufälligerweise zur selben Zeit am selben Ort wie ich ist. Zusammen mit Mirjam und Anna (Mirj’s Kollegin), mieteten wir ein Fahrrad und  fuhren in den Standleypark. Es war schade, dass ein grosser Teil der Radwege wegen Sanierungsarbeiten geschlossen war. Das werde ich bestimmt später nochmals tun und hoffe, dass ich einwenig weiter komme. Es ist wirklich ein wunderschöner grosser Park. Anschliessend suchten wir meine Schule. Wir fanden unter dieser Adresse ein Gebäude das eher wie ein Gefängnis  aussah als nach einer Schule. Na ja, hoffentlich sieht es innen besser aus als aussen. Ich werde es ja morgen sehen.

 

Bevor ich nachhause ging, gönnte ich mir noch einen Kaffee in einem der 5 Millionen Sturbuck’s die es hier wohl geben muss. Es gibt hier wirklich an jedem Ecken einen. Die Konkurrenz von Sturbuck’s ist natürlich ebenfalls sehr zahlreich vertreten.

 

Zum Nachtessen gab es dann gegrillten Lachs mit Reis, frischem Gemüse und Salat. Ich war ein wenig überrascht die Kochkünste von Brenda, nachdem was ich alles im Vornherein über die Nordamerikanische Küche gehört und selber schon gesehen habe. Es schmeckte wirklich sehr lecker.

 

Ach, und fast hätte ich es vergessen. Die Wohngegend und das Haus in dem ich lebe, ist doch nicht so schlecht wie ich im Dunkeln gemeint habe. Ich bin eigentlich ganz zufrieden hier.

Sunday, 14 May 2006 21:47:47 (W. Europe Standard Time, UTC+01:00)
 Sunday, 07 May 2006

22. April 2006 - Hinreise

 

Nachdem mein Flugzeug schon in Zürich-Kloten ca. 30 Minuten Verspätung hatte, und ich in London planmässig eigentlich nur gerade mal 50 Minuten Aufenthalt hatte, hoffte ich, dass ich den Anschlussflug nicht verpassen würde. Kurz vor der Landung gaben sie bereits bekannt welches Gate und welchen Ausgang wir zu nehmen hätten.

 

Ich und ein Schweizer Ehepaar düsten dann im Eiltempo durch den halben Flughafen. Tatsächlich, wir waren die letzten die ins Flugzeug einstiegen. Alle anderen waren schon abflugbereit. Glücklich und ausser Atem, suchte ich dann den Sitz 36 H. Während dem ich mein Handgepäck am Verstauen war, ärgerte mich der Captain mit der Durchsage: „Meine Damen und Herren. Es tut mir sehr leid, Ihnen Mitteilen zu müssen, dass wir infolge von Reparaturarbeiten eines technischen Defekts an der Maschine nicht starten können, und sich der Abflug um ca. 60 Minuten verzögern wird.“ Während des Starts hatten wahrscheinlich die meisten Personen im Flugzeug ein komisches Gefühl im Magen.

 

Nach endlosen neun Stunden Flug, landete ich nun endlich in Kanada. Als ich beim Ausgang war, konnte ich vor lauter Koreaner und Japaner gar keine Namensschilder sehen. Schlussendlich fand ich doch noch jemand mit einem Schild, auf dem mein Name darauf stand. Es war eine nicht wirklich hübsche, aber eine sehr Nette Kanadierin. Drei andere Schweizer und ich warteten auf noch auf einen Kolumbianer, der aber nicht angekommen ist. Wahrscheinlich verrissen sie ihn gerade am Zoll und durchleuchteten seinen Magen. Die Dame brachte mich zusammen mit zwei St. Gallern zu einem Parkplatz. Sie rief jemanden an, und kurze Zeit später kam ein Van angefahren, welcher uns dann zu unseren Familien brachte. Ich war als erster an der Reihe. Wir fuhren durch ein Quartier, das im Dunkel nicht sehr hübsch aussah. Der Fahrer stoppte nach ein paar Minuten, und meinte wir sind jetzt da. Da war es nun. Mein neues zuhause für die nächsten 3 Monate. Dale, mein homestay father, kam aus der Türe und begrüsste mich. Er führte mich ins Haus und stellte mich den anderen vor. Brenda, Brynn, Ryleigh, Griffin, Winter und Scout (die letzten beiden sind Hund und Katze). Dale wir wird 50 dieses Jahr, Brenda ist 43, Brynn wird 13, Ryleigh ist 10 und Griffin ist 8 Jahre alt. Nach einem Kurzen Smalltalk, zeigten sie mir ihr Haus und mein Zimmer. Nachdem ich im duschte und meinen Koffer auspackte, ging ich total müde von der doch inzwischen 15 Stunden dauernden Reise ins Bett um zu schlafen.

 

Sunday, 07 May 2006 20:42:24 (W. Europe Standard Time, UTC+01:00)